Lü Linie

90.832, Fuldera-Lü

Ausgangspunkt dieser kurzen aber sehenswerten Anschlusslinie ist Fuldera. Die Ortschaft östlich des Ofenpasses gehört seit der Fusion mit den Gemeinden Tschierv, Lü, Valchava, Santa Maria und Müstair im Jahre 2009 zur neuen Gemeinde Val Müstair. Während die anderen Ortschaften im Talboden liegen, thront Lü als einziges Dorf am sonnenverwöhnten Berghang. Die ÖV-Erschliessung stellt daher eine eigene kleine Buslinie sicher, welche in Fludera cumün jeweils den Anschluss von der Ofenpasslinie 90.811 

aus Zernez und dem übrigen Münstertal abnimmt. Der Fahrplan sieht je nach Saison bis zu neun tägliche Verbindungen ins Bergdorf vor. Nachdem die Gäste vom "grossen" Kollegen aus Zernez umgestiegen sind, kann die gut 10 minütige Reise los gehen. So führt die Fahrt aus dem engen Dorfkern hinaus zur Haltestelle Furom. Hier zweigt der Linienbus auf die schmale Bergpoststrasse ab. Mit drei engen Spitzkehren windet sich die Route zum Weiler Lüsai hoch. Im Gegensatz zu den ehemals sechs echten Gemeinden im Val Müstair, fusionierte Lüsai bereits 1857 mit Lü. 

Während der Fahrt ins gut 300 Meter höherliegende Bergdorf ergibt sich ein herrlicher Ausblick ins Münstertal, welcher hoch bis zum Ofenpass reicht. Nach dem Passieren weiterer drei Haarnadelkurven trifft das PostAuto bereits in Lü ein. Die Fahrt endet schliesslich nach einer Drei-Punkt-Wende mitten im Dorfkern vor der PostAuto Garage von PU Bus Val Müstair. Das Busunternehmen entstand 2005 aus dem Zusammenschluss der beiden PostAuto-Halter Pfeiffer, Lü und Oswald, Müstair. Neben der ganzjährig verkehrenden Linie nach Lü betreibt der PU auch die Saisonlinien zum Skigebiet Minschuns, 

ins Val Vau (90.831) und übers Stilfserjoch nach Tirano. (90.321) Im Firmensitz in Lü sind ganzjährig zwei Fahrzeuge stationiert.  In der Nebensaison sowie bei schlechtem Wetter reicht für die knapp 5 Kilometer lange Strecke problemlos ein kleiner Mercedes Sprinter aus. Bei Wanderwetter oder wenn im Winter die Schlittelpiste hinunter nach Tschierv geöffnet ist, braucht es jedoch ein grösseres Fahrzeug. So steht neben dem Kleinbus auch immer ein grösseres Modell im Depot bereit. Dies ermöglicht den Chauffeuren einen flexiblen Einsatz des passenden Fahrzeuges.